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Newsletter der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen 11/2021


Jubiläum
30 Jahre Landeszentrale für politische Bildung – 30 Jahre Bildung für Demokratie


1991 ist in den neuen Ländern das Jahr der Behördengründungen. Auch die LZT wurde im Frühjahr 1991 gegründet – mit hessischer Hilfe und unterstützendem Personal.

Organisatorisch-institutionell  ist unsere Arbeit von großer Kontinuität geprägt. Inhaltlich und methodisch hat sich vieles gewandelt. Neue Herausforderungen haben sich immer wieder gestellt und wir sind weiterhin mit ihnen konfrontiert.

Die technisch-digitale Entwicklung hat viele neue Möglichkeiten, die zugleich wiederum mit Herausforderungen verbunden sind, mit sich gebracht. Geblieben ist der Auftrag: Bildung für Demokratie! Anlässlich des 30. Geburtstages veranstalten wir am 12.Juli, ab 13.00 Uhr unter dem Titel „Heimat Demokratie“ ein Forum zu Politik und Gesellschaft, das im Livestream verfolgt werden kann und zu dem wir Sie herzlich einladen. Für die Lesung mit Christoph Dieckmann können wir noch einige Präsenzplätze anbieten. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Frau  Silke.Zeuchner@tsk.thueringen.de an.

Programm


Wahlen 2021
Fragen zum Wahl-O-Mat erarbeitet


Auch wenn die abschließende Entscheidung durch den Thüringer Landtag zur möglichen Neuwahl voraussichtlich erst am 19. Juli fallen wird, laufen dennoch die Wahlvorbereitungen. Für den Wahl-O-Mat, den es auch zu dieser Landtagswahl wieder geben soll, fand Ende vergangener Woche ein dreitägiger Online-Workshop statt. Dabei haben die Mitglieder der Jugendredaktion gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Bundeszentrale für politische Bildung und der LZT sowie Thüringer Fachexperten der Jugendbildung die 80 Fragen für den Wahl-O-Mat erarbeitet. Diese 80 Fragen werden nun den zur Wahl antretenden Parteien mit der Bitte um Beantwortung zugeschickt.

Nach Auswertung der Antworten hinsichtlich notwendiger Unterscheidungsmerkmale, erfolgt in einem weiteren Workshop die Auswahl der finalen 38 Fragen. Bis zum 8. August haben die Parteien Zeit, beim Landeswahlleiter mit den entsprechenden Unterlagen die Zulassung zur Wahl zu beantragen. Bis jetzt haben rund 20 Parteien ihr Interesse bekundet, an der Landtagswahl teilnehmen zu wollen. Ende August wird der Wahl-O-Mat von der bpb, der LZT und der Jugendredaktion präsentiert werden und online gehen. Zur letzten Landtagswahl 2019 wurde der Wahl-O-Mat rund 270.000 Mal genutzt.

Informationen zum Wahl-O-Mat


Wahlen 2021
Erstwahlhelfer Thüringen


Zur Bundestagswahl und ggf. auch zur Thüringer Landtagswahl am 26. September bietet die Landeszentrale zusammen mit der Europäischen Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar (EJBW) ein Erstwähler-Projekt an. ERSTWAHLHELFER THÜRINGEN basiert auf einem von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) unterstützten Konzept des Hauses Rissen Hamburg. In Zusammenarbeit mit dem Jugendförderverein Saalfeld-Rudolstadt e.V. und dem Kreisjugendring Altenburger Land e.V. bieten wir Erstwähler*innen die Chance, sich zu kompetenten Wahlhelfer*innen ausbilden zu lassen, die am Wahltag in Wahllokalen zum Einsatz kommen werden. Im Projekt erlernen die Teilnehmenden demokratische Grundprinzipien hautnah und werden zu wichtigen Vorbildern für Gleichaltrige. Die Seminare für die Teilnehmenden finden am 04./05.09. und am 11./12.09 in der EJBW in Weimar statt. Informationen mit Anmeldefunktion gibt es auf der

Projektwebsite


Neuerscheinung
Fehlender Mindestabstand. Die Coronakrise und die Netzwerke der Demokratiefeinde


In den Anti-Corona-Protesten wurde deutlich, wie tief inzwischen die Skepsis gegenüber parlamentarischer Demokratie und wissenschaftlichen Erkenntnissen in ganz unterschiedlichen Teilen der Bevölkerung verankert ist: Impfgegner, Klimawandelleugner, Verschwörungstheoretiker, Reichsbürger und Neonazis marschieren nebeneinander – ohne Abstand. Dieses Buch analysiert das Phänomen einer erschreckend breiten Allianz: von neuen und alten Feinden einer aufgeklärten Gesellschaft und des demokratischen Rechtsstaats. Dabei werden auch Entwicklungen in Frankreich, den USA oder Österreich in den Blick genommen. Das Buch von Heike Kleffner, Matthias Meisner (Hg.) hat 351 Seiten und ist als Sonderausgabe verschiedener Landeszentralen erschienen.

Diese Verlagspublikation versenden wir nur in Thüringen.

Zur Bestellung


Buchvorstellung
Jenseits der Perlenkette. Eine Reise in die kleinsten Dörfer Thüringens


Freitag 9. Juli 2021, 19.00 Uhr | Bechstedt, Kulturnaturhof, Ortsstraße 19

10 Dörfer. 4 Jahreszeiten. 2 Reisende.

Die Filmemacherin Yvonne Andrä und der Autor Stefan Petermann haben sich ein Jahr Zeit genommen für eine Reise durch Thüringen. Entstanden sind Porträts der letzten Kleinstgemeinden Thüringens. Alle Orte eint, dass sie (noch!) selbstverwaltet sind und weniger als hundert Bewohner haben. Im Mittelpunkt stehen die Leben der Menschen und Themen wie Tradition, Landflucht, Natur, DDR-Geschichte, aber auch die Frage: Was heißt es, heute auf dem Land zu wohnen? Yvonne Andrä und Stefan Petermann fanden und beschreiben dabei weder ein Landlustidyll noch eine Provinzhölle. Sie schauen ganz genau hin und zeichnen, oft mit einem Augenzwinkern und immer sehr einfühlsam, Bilder der letzten noch selbstverwalteten kleinen Gemeinden.

Yvonne Andrä wuchs in Weimar auf, flüchtete 1989 in die Bundesrepublik und studierte an der Bauhaus Universität Weimar. Nach Beendigung ihres Studiums arbeitete sie zunächst als Journalistin, später ausschließlich als Autorin, Dokumentarfilmregisseurin und Produzentin. Ihre wichtigsten Dokumentarfilme sind „THE OTHER EUROPEANS in: Der zerbrochene Klang“ und „Pauls Schulweg“ und das Langzeitfilmprojekt „WEIMARleben“.

Stefan Petermann wurde 1978 in Werdau geboren. Seine Erzählungen wurden vielfach prämiert, unter anderem beim 14. MDR-Literaturwettbewerb, verfilmt und auf internationalen Festivals aufgeführt. 2010 erhielt er ein Literaturstipendium vom damaligen Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Stefan Petermann lebt in Weimar.

Einladungsflyer


Ausstellung
Ausstellung zum Gedenken an den Buchenwald-Häftling Martin Gauger (1905-1941)


Weimar, Herderkirche   10. - 31. Juli | 10-18 Uhr
Eröffnung am 10. Juli | 18 Uhr, Herderkirche
Aus Anlasse des 80. Todestags zeigen wir in Kooperation mit der Evang.-Lutherischen Gemeinde Weimar die von der Friedensbibliothek Berlin konzipierte Ausstellung über Martin Gauger. Als Christ und Pazifist hatte der Jurist den Kriegsdienst verweigert. Auf der Flucht von den Niederlanden in die Schweiz wurde er angeschossen und schwer verwundet. Es folgten Gefängnislazarett, Gefängnis und schließlich das Konzentrationslager Buchenwald.  Am 14. Juli 1941 wurde er von dort in die Euthanasie-Anstalt Pirna-Sonnenstein abtransportiert, wo er gleich am nächsten Tag, am 15. Juli, in der Gaskammer ermordet wurde.


Buchvorstellungen
Buchvorstellungen mit Christoph Dieckmann: „Woher sind wir geboren. Deutsche Welt- und Heimreisen“


Sonntag, 11. Juli, 16:00  Uhr | Jena, Distelschänke am Jenzig 1

Montag, 12. Juli, 17.00 Uhr im Rahmen der LZT-Jubiläumstagung | Augustinerkloster, Erfurt

Dienstag, 13. Juli, 19:00 Uhr | Rudolstadt, Schillergarten, Schillerstr. 25

Im Rahmen einer kleinen Tour stellt der Schriftsteller und ZEIT-Mitarbeiter Christoph Dieckmann sein neues Buch  „Woher sind wir geboren. Deutsche Welt- und Heimreisen“ in Thüringen vor. Neben einer Lesung im Rahmen der Tagung zum 30jährigen Bestehen der LZT wird Christoph Dieckmann in zwei Städten lesen, zu der er eine besondere Beziehung pflegt: Jena (Fußball) und Rudolstadt (Festival). Es ist sein besonderer Sound, der die Leute zu den Büchern greifen lässt, wenn  er darüber schreibt, wie sich Lebensgeschichte und große Geschichte kreuzen. Deutlich wird immer wieder, wie Gegenwart und Vorgeschichte sich berühren und das Woher auch immer das Wohin berührt.


Filmreihe
„Alltagsleben von Frauen* im pOST-Sozialismus


Begleitend zum Seminar „Alltagswelten von Frauen* im pOST-Sozialismus“ im Masterstudiengang des Fachbereichs Sozialwesens der Ernst-Abbe-Hochschule Jena (EAH) bietet die Landeszentrale in Kooperation mit der EAH im Kino im Schillerhof Jena eine kleine Filmreihe an. Thematisiert werden konkrete Erfahrungen und Erlebnisse von Frauen* in bzw. aus der DDR. Die Filme „warum wir so gefährlich waren“ (12.07., 18:00 Uhr) und „Verriegelte Zeit“ (15.07., 18:00 Uhr) greifen beide verschiedene tabuisierte Aspekte von DDR-Frauen*Lebenswirklichkeiten auf und fordern die Zuschauer*innen im Kino zur Diskussion heraus.


Vortrag mit anschließender Diskussion
Sascha Münzel: Auf den Spuren von Waldemar Schapiro


Donnerstag, 15. Juli 2021, 18.00 Uhr | Erinnerungsort Topf & Söhne Erfurt, Sorbenweg 7

Der jüdische Kaufmann Waldemar (eigentlich Chaim Wulf) Schapiro kam nach dem Ersten Weltkrieg nach Erfurt,  heiratete und eröffnete einen Papier- und Bürowarenhandel.  Nach der Machtübernahme der Nazis wurde  er bereits im April 1933 verhaftet,  im Schutzhaftlager Feldstraße interniert und am 15. Juli 1933 nach grausamen Folterungen durch die SA in einem Gartengrundstück im Erfurter Steiger erschlagen. Schapiro war das erste jüdische Opfer des Nationalsozialismus in Erfurt. 88 Jahre nach seiner Ermordung erinnern wir an den Erfurter Widerstandskämpfer.

Bitte beachten: Aufgrund der Pandemiebedingungen ist eine Voranmeldung zu dieser Veranstaltung erforderlich. Sie erhalten dann eine Bestätigung mit Informationen zu den dann gültigen Bedingungen für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen.

Bitte melden Sie sich per Mail bei der LZT an: LZT_PF@tsk.thueringen.de  


Veranstaltung
Maren Gottschalk: Wie schwer ein Menschenleben wiegt - SOPHIE SCHOLL. Eine Biografie


Montag 19. Juli 2021, 19.00 Uhr | Ilmenau, St. Jakobuskirche, Kirchplatz

Lesung und Gespräch anlässlich des 100. Geburtstages von Sophie Scholl

«Wir schweigen nicht, wir sind Euer böses Gewissen, die Weiße Rose lässt Euch keine Ruhe!», hieß es auf einem Flugblatt der kleinen studentischen Widerstandsgruppe in München, zu dessen innerem Kreis neben Alexander Schmorell und Hans Scholl dessen jüngere Schwester Sophie, Christoph Probst, Willi Graf sowie der Universitätsprofessor Kurt Huber gehörten. Selbst vor Roland Freisler sprach die 21-Jährige im Gerichtssaal unbeirrt aus, was sie dachte: «Was wir schrieben und sagten, das denken Sie alle ja auch, nur haben Sie nicht den Mut, es auszusprechen.» Postum ist die Studentin, die mit ihren Freunden furchtlos die Stimme erhob gegen das NS-Unrechtsregime und den Vernichtungskrieg, tatsächlich zu einem Gewissen der Deutschen geworden. Heute ist sie weltweit eine der bekanntesten Persönlichkeiten der deutschen Geschichte.

Maren Gottschalk, Dr., studierte Geschichte und Politik in München. Sie arbeitet als Journalistin für den Westdeutschen Rundfunk und hat zahlreiche, von der Kritik sehr gelobte Biographien vor allem für ein jüngeres Publikum verfasst, u.a. zu Nelson Mandela, Andy Warhol und Astrid Lindgren. Zehn Jahre nach ihrer viel gerühmten Lebensgeschichte der Sophie Scholl beschäftigt sie sich auf der Basis bisher unveröffentlichter Quellen und Gespräche mit Zeitzeugen noch einmal mit Sophie Scholl.

Einladungsflyer


Buchvorstellung
Simone Trieder: Sinti in der DDR. Alltag einer Minderheit


Dienstag, 20. Juli 2021, 18:00 Uhr | Erfurt, Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7

Es war die unmittelbare Folge der Vernichtungspolitik der Nazis, dass es in der DDR nur wenige Sinti gab. Die zurückkamen, kämpften um die Anerkennung als Verfolgte des Nationalsozialismus. Sie waren zwar »normale« DDR-Staatsbürger, aber es gab für sie keine Anerkennung als ethnische Minderheit. In staatlichen Einrichtungen wie in Schulen und Ämtern waren nicht wenige Sinti gesellschaftlichem Rassismus ausgesetzt, denn in der DDR – wie in der Bundespublik – lebten die alten Ressentiments gegenüber dieser Minderheit fort.

Das Buch stellt erstmals den Alltag der Sinti in der DDR einer breiten Öffentlichkeit vor. Simone Trieder beschreibt einfühlsam, faktenreich und anekdotisch die Erlebniswelt von Sinti im ostdeutschen Realsozialismus. 

Simone Trieder ist seit 1992 freiberufliche Autorin und seit 2019 im Präsidium des PEN. Theaterstücke, Erzählungen, Sachbücher, Radiofeatures. Veröffentlichungen u.a.:  Unsere russischen Jahre (2018), Nik und Tina (2019).

Bitte beachten: Aufgrund der Pandemiebedingungen ist eine Voranmeldung zu dieser Veranstaltung erforderlich. Sie erhalten dann eine Bestätigung mit Informationen zu den dann gültigen Bedingungen für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen. Bitte melden Sie sich per Mail bei der LZT an: LZT_PF@tsk.thueringen.de


Ausstellung
Ausstellung „ Wohin bringt ihr uns? "Euthanasie"-Verbrechen im Nationalsozialismus wieder geöffnet


In Heil- und Pflegeanstalten wurden 1940/1941 in der "Aktion T4" Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen systematisch ermordet. Die von der LZT unterstützte Ausstellung berichtet über diese erste planmäßige Vernichtung von Menschenleben im Nationalsozialismus sowie über die Vor- und Nachgeschichte der Verbrechen. Die Ausstellung wird bis zum 22. Mai 2022 am Erfurter Erinnerungsort Topf & Söhne zu sehen sein. 

Zu diesem Themenbereich weisen wir auch  auf unser Publikationsangebot hin: Armin Trus "Die `Reinigung´des Volkskörpers. Eugenik und `Euthanasie` im Nationalsozialismus" und der Quellenband von Susanne Zimmermann "Überweisung in den Tod" über die NS-"Euthanasie"-Verbrechen an Kindern in Thüringen.

Weitere Informationen


Veranstaltungen
Weitere ausgewählte Veranstaltungen der LZT im Juli


Das KZ Außenlager Ellrich Juliushütte – Rundgang, 4.7.2021, 14.00 Uhr

Tanja Langer: Meine kleine Großmutter & Mr. Thursday, 6.7., 18.00 Uhr, Erfurt

„Der nackte Mann auf dem Sportplatz“ (DDR 1974) Film-Tour „Inszenierte Realität…“, 9.7.2021, 19.00 Uhr, Steinach

Film & Gespräch: warum wir so gefährlich waren (D 2006), 12.7.2021, 18.00 Uhr, Jena

Buchvorstellung Uta Bretschneider: Heimat. Räume, Gefühle, Konjunkturen, 14.7.2021, 19.30 Uhr, Heiligenstadt

Film & Gespräch: Verriegelte Zeit (DDR/D 1990), 15.7.2021, 18.00 Uhr, Jena

Vortrag über Oskar Cohn mit Dr. Ralf Hoffrogge, 22.7.2021, 19.00 Uhr, Gedenkstätte Mittelbau-Dora

Die Schöpfung – Lobgesang und Elegie, 24.7.2021, 18.30 Uhr, Nottleben

 

Terminübersicht der LZT

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Online-Redaktion: Michael Panse
Tel: 0361 / 57-3212725 | E-Mail: LZT_PF@tsk.thueringen.de

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